Freitag, 5. Oktober 2012

Entschuldigung

Im September nur einen Blogeintrag. Was fuer eine Schande, werden sich ein paar Menschen denken... Da waren aber mehr als ein Eintrag, werden andere denken. Ich musste wohl oder uebel bereits 2 Eintraege auf meinem Blog entfernen, weil sie entweder zu privat waren oder zu stark formuliert waren. Alle die mich gut kennen wissen, dass ich faul bin und deshalb habe ich die Beitrage geloescht und nicht neu umformuliert. Unter anderem hatte ich Probleme mit meiner Organisation, aber das ist jetzt geklaert.

Wie es mir hier geht ? Gut. Nicht wunderbar nicht scheisse, manchmal froehlich, ab und zu mal Heimweh. Es gibt froehlich Momente und Momente, in denen ich mich hundselend fuehle und manchmal will ich einach die Zeit anhalten, weil es so schoen ist.

Heute will ich ein bisschen von meinen Erwartungen reden. Um eins deutlich zu machen, erstmals dachte ich, dass ich praktisch keine Erwartungen habe. Grosser Fehler. Ich hatte Erwartungen, aber mir war nicht bewusst, dass es Erwartungen sind. Ich bin von einigen Dingen einfach ausgegangen und das war vermutlich ein Fehler, aber ich denke dieses Erlebnis hat jeder ATS. Trotzdem war es eine schwierige Erfahrung fuer mich. Die meisten Leute die mich kennen wissen, dass ich zur Faulheit tendiere, deshalb werde ich jetzt einfach mal wieder von der Aufzaehlungsliste gebrauch machen :D

Ich erwartete, dachte, wuenschte, fantasierte, dass ich

  • hier eine enge Bindung zu einer Familie finde, weil ich hier immerhin ein Jahr verbringe und praktisch alle Austauschorganisationen werben : Finde eine zweite Familie. Naja, die Leute hier sind nett, ich kann mich mit ihnen unterhalten, aber wirklich heimelig fuehle ich mich noch nicht.
  • ganz viele Freunde finde. Fehlanzeige. Ich habe wirklich gedacht ich habe Freunde, aber als ich an meinem Geburtstag insgesamt 10 Leute eingeladen hatte und schliesslich nur 2 davon aufgetaucht sind,  habe ich bemerkt, dass die ausserhalb der Schule nichts mit mir machen. Und Schule endet hier um 14.00 Uhr. Juppie.
  • alles in Suedafrika ein bisschen laenger dauert. Es dauert nich laenger, es dauert ewigs und der Prozess bis man dahin kommt ist kompliziert und man muss moeglichst viele Personen fragen und moeglichst viel umherfahren.
  • kein Fleisch essen muss. Leider nun doch.
  • herumreisen werde, und zwar ganz viel. Bis jetzt bin ich nur in Bronkhorstspruit und Pretoria gewesen. Viel vom Land gesehen habe ich nicht.
  • schlechten Internetzugang habe. Habe ich aber nicht :P Internet ist zuegaenglich wie Sand am Meer.
  • Geschichte als Schulfach haben kann. Leider bietet Erasmus das nicht an und so werde ich keinen grossen Einblick in die spannende und blutige Geschichte Suedafrikas haben
  • mich hier rundum wohlfuehlen werde, nach 2 Monaten. Manchen Austauschschuelern geht es so, mir leider noch nicht. Das Farmleben ist nichts fuer mich, ehrlich nicht und ich wuensche mir die braune und saubere Erde der Schweiz zurueck. Diese staubige, sandige Dreckerde hier macht mich noch wahnsinnig :P

Wirklich, ich hab mich so fest auf dieses Jahr gefreut und so daran geglaubt, dass es toll sein wird. Momentan realisiere ich aber, dass ich durch und durch in die Schweiz gehoere und ich mein Land ueber alles liebe. Ich hab hier so vielles wertschaetzen gelernt, sei es von den simplen Sachen wie keine Ausuebung der Religion in der Schule oder kompliziertere und seelischere Sachen wie die Beziehung zur eigenen Familie. Am meisten aber bin ich stolz auf meine Freunde in der Schweiz, die sind einfach toll und am liebsten wuerde ich sie hierher beamen. Mir war nicht bewusst, wie eng einige meiner Freunden wirklich sind und wie einzigartig es ist, wirklich wahre Freunde zu haben, die einem beistehen, was immer kommt. Und meine Klasse, ich kann nur sagen ich vermisse es mit euch zusammen in Ethik zu sitzen und keine Ahnung zu haben, worueber wir gerade sprechen und wo man was hineinschreiben muss und was das ueberhaupt mit dem Thema zu tun hat. 
Hier stehen die Novemberexamen bevor. Tests ueber das ganze Schuljahr, die dann 75 Prozent der Notengebung ausmachen, also ganz wichtig fuer die Schueler hier. Dementsprechend angespannt ist die Atmosphaere in der Schule. Geschrieben werden die Tests fuer alle 7 Faecher. Meine *Freunde* hier lernen also ziemlich viel.


 Aber naja. Hier lernt man halt vorallem sich selbst zu beschaeftigen. Uberraschenderweise lese ich hier kaum, da die Buecher echt teuer sind und der naechste Buchladen ueber eine Stunde entfernt ist und weil mein Kindle nicht funktioniert. Naechste Woche werde ich in ein Hostel gehen, in die Maedchenschule in Pretoria, melde mich dann wieder

1 Kommentar:

  1. Hallöchen :)

    ich habe gerade im internet deinen Blog gefunden und finde es richtig interessant mit zu lesen. Ich selber bin gerade als aupair in Irland und muss sagen das ich genau das gleiche empfinde wie du in dem Beitrag beschrieben hast.
    Die erwartungen werden viel zu hoch gesetzt und es ist manchmal echt nicht einfach nicht immer zu denken daheim wäre es oder daheim würde ich jetzt....
    Ich habe aus dem Grund auch meine Zeit hier schon etwas verkürzt (bin seit august hier und wollte ein jahr bleiben jetzt werde ich ende mai heimfliegen) Im moment freue ich mich aber rießig auf die Weihnachtszeit denn da bin ich zwei wochen in deutschland!!! Juhuuu

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